Schlagmann Referenz
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WOHN- UND GESCHÄFTSHAUS /// Hohenschwangau

Einkaufen mit Blick auf König Ludwig

Die Schlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau sind echte Publikumsmagnete: König Ludwig II. wuchs im historischen Schloss Hohenschwangau auf. Später beobachtete er von dort aus per Fernglas die Baufortschritte an seinem Augapfel, dem neuen Schloss Neuschwanstein.

Heute reisen Gäste aus der ganzen Welt in Scharen dorthin, um in der märchenhaften Pracht der Wittelsbacher zu schwelgen – zumindest für ein paar Minuten während einer eiligen Welt oder Europarundreise. Besonders häufig kommen Reisebusse mit Besuchern aus Asien in die Ortschaft Hohenschwangau bei Füssen. Und besonders gern nutzen diese Gäste dort die Gelegenheit, um sich mit Reiseandenken und beliebten europäischen Produkten wie Marken- Reisekoffern zu versorgen.

Fachgeschäft für Luxusgüter an verkehrsoptimierter Stelle neu gebaut

Speziell auf diese Kunden hat man sich eingestellt in der „Galeria Lisl“, einem Fachgeschäft für hochwertige Luxusgüter und typische Mitbringsel. Es lag seit seiner Gründung Mitte der 1990er Jahre in der Neuschwansteinstraße, dicht beim Museum der bayerischen Könige und unweit eines großen Parkplatzes. Zum Sortiment gehören neben bekannten Markenprodukten vor allem Schmuck, Puppen und Porzellan, auch namhafte Küchenprodukte (hochklassige Messer, Töpfe etc.), Gebäck und Pralinen, Wein und bayerische Bierkrüge. Die meisten Mitarbeiterinnen haben japanische Wurzeln und sprechen die Sprache ihrer Kunden fließend.

Um die Besucherströme im Ort besser lenken zu können, entwickelte die Gemeinde Hohenschwangau mittlerweile ein neues Verkehrskonzept. Für die „Galeria Lisl“ war das der Startschuss für Veränderungen: Der bisherige Standort musste aufgegeben werden – stattdessen entschieden sich die Betreiber von der Euro Asia Trading GmbH dafür, an anderer Stelle mit vergrößerter Verkaufsfläche weiter zu machen. Ein Bauplatz unweit der Souvenirmeile war bald gefunden. Die Schwangauer Straße liegt nur etwa einen halben Kilometer vom bisherigen Standort entfernt. Reisebusse können dort sogar noch besser halten.

Ladenkonzept für internationale Kundschaft

Die Architekten Martin Vilgis und Florian Baubin vom Bauunternehmen Vilgis in Halblech haben sich bei der Planung sehr genau auf die Galeria und ihre internationalen Kundengruppen eingestellt – das zeigen viele Details.

So gibt es mehrere Kassen, damit kein Stau entsteht, wenn plötzlich eine ganze Busgesellschaft gleichzeitig zahlen und gehen möchte. Ähnliches Prinzip auch im Keller: Die dortigen Toilettenanlagen wurden extra großzügig dimensioniert, weil die Erfahrung zeigt, dass ein großer Teil einer neu ankommenden Reisegruppe gern zuerst dorthin möchte.

Nur ein paar Schritte abseits der touristischen Hauptrouten entfaltet sich das vielbesuchte Gebiet zur echten Idylle mit hohem Freizeitwert durch die angrenzende atemberaubende Berglandschaft.

Fassadengestaltung passend zur historischen Umgebung

Auch die Außengestaltung war in dem historisch- touristischen Umfeld eine herausfordernde Aufgabe, es gab vom Denkmalamt Vorgaben zur Kubatur und auch zur Eingliederung in die bestehende Bausubstanz. Den Planern gelang die Verbindung zwischen Alt und Neu, indem sie zur Straße hin eine Hauptfassade schufen, die architektonische Anknüpfungspunkte an die historische Umgebung schafft. Dort stehen zwei markante Bauwerke aus dem Beginn des vergangenen Jahrhunderts. Das neue Gebäude fügt sich gut in die prominente Nachbarschaft ein.

Rückseitig ist der Neubau schlicht und modern gehalten. Um im Erdgeschoss möglichst viel Verkaufsfläche nutzen zu können, wurde dort ein holzverkleideter Anbau ergänzt. Die neue Galeria bietet rund 700 Quadratmeter Verkaufsfläche, zuvor waren es nur etwa die Hälfte. In den beiden oberen Etagen des viergeschossigen Baus sind auf 235 Quadratmetern Fläche auch Wohnungen, Gemeinschafts- und Verwaltungsräume untergebracht.

Internationales Personal für internationale Kundschaft

Die Wohnungen mit 40 und 120 Quadratmetern und zwei beziehungsweise sechs Zimmern liegen natürlich günstig nah am Arbeitsplatz. Im Obergeschoss befinden sich außerdem Sozialräume für das Team sowie das Büro und die Verwaltung des Unternehmens.

Große Lagerflächen gibt es im Kellergeschoss. Der Aufzug ist mit einer Außenanlage verbunden, die die eintreffenden Waren bei der Anlieferung per Scherenhubtisch direkt ins Untergeschoss bringt.

Hochwertige Güter brauchen erstklassige Baumaterialien

Um den richtigen Rahmen für die Luxusgüter zu schaffen, wählten die Bauherren hochwertige Baumaterialien, darunter auch den Schlagmann Poroton-S10. Ein Ziegel, der die gewünschte Wertigkeit, Sicherheit und die nötigen Standards für ein KfW Effizienzhaus 70 erbrachte.

Außerdem erfüllt der Ziegel die hohen Anforderungen rund um den Brand-, Schall- und Wärmeschutz. Speziell im Bereich Brandschutz war in Hohenschwangau vieles zu beachten, da innerhalb des Gebäudes unterschiedliche Nutzungseinheiten miteinander verbunden wurden.

Die Haustechnik entspricht modernsten Standards und ist perfekt auf das Objekt zugeschnitten. Das Gas-Blockheizkraftwerk erzeugt – direkt vor Ort, wo es verbraucht wird – ein Drittel Strom und zwei Drittel Wärme. Der Strom, der am alten Standort des Fachgeschäfts mit nur halber Verkaufsfläche bisher etwa 90.000 Euro pro Jahr verschlang, wird nun selbst erzeugt. Der höhere Gesamtnutzungsgrad entsteht durch die Nutzung von Wärme zur Warmwasserbereitung und zur Heizung im Winter und in der Übergangszeit. Im Sommer wird diese Energie über die Lüftung und die vorgeschaltete Adsorptionsanlage umgewandelt und zur Kühlung genutzt.

Copyright Bilder: Simon Toplak photography

Baudaten  
Grundstücksgröße 16.450 m2
Wohneinheiten 2 WE, 1 GE
Nutzfläche 914 m2
Abmessungen L 40 × B 18 m
Bauzeit 08/14 – 02/16
Konstruktion Ziegel-Massivbau
Wandbaustoff
POROTON®-S10® + U9
in Wandstärke 36,5
Bauherr Euro Asia Trading GmbH, Füssen
Planung und Bauunternehmen Vilgis Bauunternehmen und Zimmerei GmbH & Co. KG, Halblech
Energetischer Standard KfW-Effizienzhaus 70
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