Tipp aus der Bauberatung, heute von Petra Brackmann

Undichtigkeiten schon in der Bauphase erkennen

20.12.2024
Schlagmann Info-Mail

Mächtiges Instrument der Qualitätssicherung

Die sogenannte Energiesparverordnung regelt in Deutschland seit 2002, dass die Außenhülle neuer Gebäude einschließlich der Fugen so auszuführen sind, dass sie dauerhaft luft­undurchlässig entsprechend dem Stand der Technik sind. In der deutschen DIN 4108 wird dafür der „Einbau einer luftundurchlässigen Schicht über die gesamte Fläche“ gefordert. Das gängige Verfahren zur Dokumentation der Luftdichtheit ist der Blower-Door-Test. Mit diesem Differenzdruck-Messverfahren lassen sich Undichtigkeiten in der Gebäudehülle aufspüren und die tatsächliche Luftwechselrate bestimmen. Wird eine solche Messung erst zum Abschluss einer Bau- oder Sanierungsmaßnahme durchgeführt, dann berichten laut einer Umfrage des Fachverbands Luftdichtheit im Bauwesen (FLiB e.V.) neun von zehn Befragten davon, dass bei mindestens 50 Prozent aller Schlussmessungen Fehlstellen entdeckt werden.

Problemzonen sind bekannt

Die Ursachen lassen sich zumeist auf längst bekannte Problemstellen zurückführen. Fehlerhafte Folienverklebungen sind ein Klassiker der Leckage. Aber auch unverputztes Mauerwerk, das hinter einer Verkleidung verschwunden ist, unverputzte Mauerwerkskronen oder fehlender Glattstrich unter Fensterbänken sind häufige Fehlerquellen. Kaum seltener sind unzureichend abgedichtete Durchführungen, beispielsweise von Kabeln und Rohren aller Art, berichtet der FLiB. Zuletzt sind Fenster und Türen aller Art immer wieder auf­tauchende Problemzonen der Luftdichtheit. Generell häufig finden sich Leckagen im Dachgeschoss.

Früh prüfen verhindert Bauschäden

Durch gut geplante und präzise ausgeführte Arbeiten solche Fehlstellen gar nicht erst entstehen zu lassen, stellt selbstredend die beste Option dar. Weil aber Fehler immer passieren und selbst bei guter Umsetzung noch gewisse Restunsicherheiten bestehen können, empfiehlt der Fachverband dringend baubegleitende Blower-Door-Tests. Der größte Teil der Luftlecks lasse sich mit vertretbarem Aufwand nacharbeiten, wenn sie frühzeitig erkannt würden, betont man beim FLiB. „In jedem Fall sind Dichtheitsprüfungen bereits während der Bauphase ein mächtiges Instrument der Qualitätssicherung. Wer Bauschäden vorbeugen will, sollte nicht darauf verzichten“, sagt FLiB-Geschäftsführer Oliver Solcher.

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